Anforderungen an das Heizungswasser
Geeignetes Wärmeträgermedium
Um Korrosionen zu vermeiden, wird dringend die Einhaltung der VDI 2035 Teil 1 / 2005 (Berichtigung 12/2006) und VDI 2035 Blatt 2 von 1998 und 2009 empfohlen.
Gerade Gussradiatoren mit deren produktspezifischen Eigenheiten (Dichtstellen) benötigen für einen gesicherten Betrieb ein geeignetes Wärmeträgermedium. Ähnliches gilt für andere Gliederheizkörper, Flansche und Pumpen.
Wasserhärte
Laut VDI 2035 Blatt 1 wird bei Anlagen bis 50 KW keine besondere Anforderung (Ausnahme Umlaufwasserheizer und elektrisch beheizte Systeme) an die Härte gestellt. Ab 51 KW wird die Summe der Erdalkalien und die Gesamthärte maximal begrenzt. Die hat unter Umständen eine Enthärtung des Wasser zur Folge.
Unter VDI 2035 Blatt 2 1998 werden mögliche Leckagen von Dichtstellen auf teil- oder vollenthärtetem Wasser zurückgeführt. Primär machen sich zunächst Undichtigkeiten durch Bildung einer Salzkruste bemerkbar. Später kann es zum Wasseraustritt und zu Korrosionserscheinungen im Dichtbereich kommen.
Die Struktur der eingesetzten Dichtungen hat eine quellende Wirkung. Es ist möglich, dass das Trägermedium durch die Dichtung diffundiert. Zunächst verdunstet das Wasser (Trägermedium) an der Oberfläche. Dies ermöglicht eine Anreicherung der Wasserinhaltstoffe am Dichtungsrand.
Bei teil – oder vollenthärtetem Wasser liegt zunächst Natriumhydrogencarbonat anstatt dem Calciumhydrogencarbonat vor. Dies kann sich am Dichtungsrand zu gut löslichen und stark alkalisch wirkenden Natriumcarbonat umwandeln. Dieses Carbonat kann die organischen Bestandteile der Dichtungen und des Dichtungsmaterials durch Hydrolyse zersetzen. Dadurch wird die Wasserdurchlässigkeit der Dichtstoffe deutlich vergrößert. Dies führt zu weiteren Undichtigkeiten.
Wasserglykolgemisch
Die Diffusionsleistung der Dichtungen wird durch Reduzierung der Oberflächenspannung des Glykolgemisches erheblich erhöht. Leichte Undichtigkeiten prägen sich somit deutlich aus.
Chemische Sauerstoffreduktion
Die chemische Sauerstoffreduktion ist von mehreren Faktoren abhängig. (Konzentration vom Sauerstoffgehalt, Konzentration vom Reduktionsmittels, vom PH- Gehalt und von der Temperatur.
Deshalb ist die Eignung und Dosierung des Mittels von Fachleuten zu bestimmen. Es sind toxikologische und physikalisch – chemische Eigenschaften zu beachten.
Gerade bei der Verwendung salzartiger Sauerstoffbindemittel, kann es zu Problemen der erhöhten Undichtigkeit der Dichtstellen (VDI 2035) durch das Heizungswasser , sowie in deren Folge zu Krustenbildung und Korrosionen, kommen.
Inhibitoren
Sinn der Korrosionsinhibitoren ist die Behinderung einer möglichen Sauerstoffkorrosion. Bemerkenswert ist, dass es bei Unterdosierung oder der lokalen Zutrittsbehinderung des anodischen Inhibitors zu einer verstärkten Korrosionbildung im nichtgeschützten anodischen Bereich kommen kann.
Eine Art der Inhibitoren sind filmbildende Amine. Teile dieser Amine haben dispergierende (trennende) Wirkung und können bestehende Ablagerungen lösen. Filmbildene Amine vertragen sich in der Regel nur schlecht mit Phosphaten und können deren Funktionen beeinträchtigen. Folge können Versagen von Elastomerwerkstoffen, harzige Auslösungen bzw. Zersetzungen und Oxidationen verursachen. Hierdurch können ebenfalls Dichtungen angegriffen werden oder es können sich Ablagerungen in Kessel oder Heizkörpern bilden.
Montage der Dichtungen
Bei allen Flachdichtungen ist auf deren Montage zu achten. Nur ordnungsgemäß montierte Dichtungen verhindern deren Strukturveränderungen und Undichtigkeiten.
Die von HG-TEC verwendeten Dichtungen sind mit einem Gleitfilm versehen. Dieses ist für die ordnungsgemäße Montage unabdingbar. Deshalb besteht HG-TEC auf den Einsatz von eigenvertriebenen und kontrollierten Dichtungen. Die Gleitfilme der Dichtungen dürfen nicht zusätzlich gefettet oder beschichtet werden. Die Dichtungen sind 1mm stark.
Der Anzugsmoment von HG-TEC Gussradiatorendichtungen (Nippelstellen) wird mit mindestens 310 Nm angegeben (HG-TEC DIN- Stahlradiatoren 300 Nm)
Resümee
Ab 51 KW Leistung werden besondere Ansprüche an das Wasser (Anlagenmedium) gestellt. Da das Zusammenwirken verschiedener Systeme, sowohl chemische, biochemische, toxikologische als auch physikalische Reaktionen hervorrufen, ist eine fachmännische und professionelle Wasseraufbereitung unumgänglich. Dies kann nur von Fachunternehmen / Fachkräften gewährleistet werden.
Guss- und Stahlradiatoren sind genau wie andere Gliederheizkörper, Flansche oder Pumpenverschraubungen mit Flachdichtungen versehen. Diese können bei falscher Zusammensetzung des aufbereitenden Heizungswassers oder fehlerhaften Interpretation der Anlagenbedingungen zu Korrosionen führen.
Gussradiatoren und Stahlradiatoren von HG-TEC haben eine unterdurchschnittliche Undichtigkeits- und Korrosionsrate.
Fehlerhafte Wasseraufbereitungen können Undichtigkeiten und Korrosionen hervorrufen.
Diese sind dann keine Werksfehler und unterliegen auch nicht der üblichen Herstellergewähr.
Unter korrekter Betriebsweise halten Gussradiatoren historisch belegt bis über 100 Jahre.
HG-TEC schreibt für den Betrieb von Gussradiatoren und Stahlradiatoren grundsätzlich sauerstofffreies Wasser nach VDI 2035 vor. Sollten andere Anlagenbestandteile (z.B. Kessel usw.) oder die beschriebene Leistungsüberschreitung, das Aufbereiten des Anlagenwassers notwendig machen, so fällt die Verantwortung der Aufbereitung und daraus folgenden Anlagensicherheit in die Gewähr des Anlagenbetreibers bzw. des verantwortlichen Spezialunternehmens. Die Vielzahl der chemischen / physikalischen Ereignisse und Kontrareaktionen in aufbereitenden Anlagen sind vom Hersteller bei der Produktion nicht abzuschätzen.
Diese sind nur vor Ort und anlagenspezifisch von Fachleuten einzuschätzen.
Wenn in einer Großanlage an mehreren Gliederheizkörpern, Flanschen, Pumpenverschraubungen, Hanfstellen, Ventilen oder Armaturen Undichtigkeiten festzustellen sind, dann sollte im logischen Schluß zunächst die chemische Kompatibilität der den im Wasser beinhaltenden Zusatzmittel und deren Auswirkungen auf das System geprüft werden.